Tagesgedanke vom Sonntag, den 15. August 2021
Das spirituelle Leben - man kann eine Seele nicht daran hindern, dem Licht entgegenzugehen
Es kommt vor, dass ein Mann, der sieht, wie seine Frau ein spirituelles Leben annimmt, um sich zu vervollkommnen, versucht, sie daran zu hindern, anstatt sich darüber zu freuen. Er begreift nicht, dass, wenn seine Frau innerlich reicher wird, er selbst davon profitiert. Und das Gleiche gilt für eine Frau, die sich der spirituellen Entwicklung ihres Mannes entgegenstellen will. In Wirklichkeit kann man eine Seele nicht daran hindern, dem Licht entgegenzugehen. Die Seele ist Gottes Tochter, niemand kann ihr etwas anhaben. Sicher, es ist niemals empfehlenswert, dass der Ehemann oder die Ehefrau unter dem Vorwand der Spiritualität anfängt, seine Verpflichtungen zu vernachlässigen; im Gegenteil: Um den anderen mitzureißen und zu überzeugen, muss derjenige von beiden, der sich vom spirituellen Leben mehr angezogen fühlt, seine Intelligenz und sein Herz benutzen, um Harmonie herzustellen, und vor allem darf er seinem Partner die Spiritualität nicht durch eine fanatische Haltung verleiden. Es ist wichtig, dass bei einem Paar sich Mann und Frau dieser Notwendigkeit bewusst sind. Nur durch Sanftmut, Freundlichkeit und Geduld kann der eine den anderen anleiten und dem Schöpfer näherbringen.* *Band 28 (C2829DE) »Die Pädagogik in der Einweihungslehre«, Kapitel 1 »Weshalb man sich für ein spirituelles Leben entscheiden sollte«.
Omraam Mikhaël Aïvanhov
