Die universelle Botschaft von Omraam Mikhaël Aïvanhov (1900 – 1986) ist in die Reihe der grossen Weisheitslehren der Menschheitsgeschichte einzuordnen. In seiner Philosophie erläutert er die grossen Lebensgesetze und vermittelt zahlreiche Methoden und Anwendungsmöglichkeiten, die zu einem besseren Selbstverständnis des Menschen beitragen.
„Ich möchte euch durch meine Lehre ein grundlegendes Verständnis des Menschen vermitteln: darüber, wie er gebaut ist, über seine Beziehungen zur Natur, über den Austausch, den er mit dem Universum halten muss, um an der Quelle des göttlichen Lebens trinken zu können…“
Omraam Mikhaël Aïvanhov hinterlässt ein umfangreiches Vermächtnis, das seit den 1950er Jahren und bis in die heutige Zeit international mehr und mehr Beachtung findet. Zahlreiche Menschen orientieren und inspirieren sich an ihm, sowohl für ihr persönliches Leben, als auch für das Verfassen von Büchern und Texten zu den Themen Spiritualität, Gesundheit, Selbsterkenntnis, Ernährung usw.
Seine Strahlkraft, sein Beispiel und seine Lehre sind unzähligen Menschen auf dem Weg der Selbstfindung eine unschätzbare Hilfe.
Omraam Mikhaël Aïvanhovs Lehre vermittelt Hoffnung und motiviert die Menschen zu einer besseren Lebensführung. Er war als grosser Reformator unablässig darauf bedacht, jedes Individuum bei der Wahrheitssuche zu unterstützen und neue, der heutigen Zeit angepasste Übungen zu vermitteln.
Er war überzeugt, dass der Friede unter den Menschen und auf der gesamten Erde möglich und unverzichtbar sei und dass die meisten Probleme unserer heutigen Gesellschaft erst dann gelöst würden, wenn ein Ideal der Brüderlichkeit das höchste Ziel der Menschheit würde. Wenn alle Menschen endlich erkennen, dass sie die gleiche himmlische Dimension und Abstammung besitzen, entwickeln sie untereinander geschwisterliche Bande, aus denen eine Gesellschaft hervorgeht, in der die Unterschiede von Herkunft, Rasse, sozialer Stellung und Glaubensrichtung durch ein Leben in Harmonie mit sich selbst, mit den anderen und mit der Natur überwunden werden.
Omraam Mikhaël Aïvanhov wurde am 31. Januar 1900 in Serbtzy (Mazedonien) geboren und lebte ab seinem siebten Lebensjahr in Varna (Bulgarien). Seine Jugend war von schwierigen Umständen begleitet: der Verlust des Vaters, die Armut, die Instabilität und Kriege wurden für ihn zu Gelegenheiten, seinen Willen zu entwickeln, seine geistigen Erkenntnisse zu vertiefen und seine Liebe, sowie den Wunsch, der gesamten Menschheit nützlich zu sein, zu entfalten.
Mit 17 Jahren begegnete er dem damals in Bulgarien sehr bekannten Meister Peter Deunov, dessen Ruf auch weit über die Grenzen seines Landes hinaus reichte. Zwanzig Jahre lang prägte ein wertvoller und intensiver Austausch dieses Verhältnis zwischen Meister und Schüler.
Nach seinem Universitätsstudium wurde Omraam Mikhaël Aïvanhov Lehrer und dann Schuldirektor. Gleichzeitig arbeitete er intensiv mit der Lehre Peter Deunovs. Als eifriger Leser spiritueller Literatur erprobte er die bei seinem Meister empfangenen geistigen Wahrheiten immer zuerst an sich selbst.
Peter Deunov sah 1937 voraus, dass politische Unruhen in Bulgarien zum Verbot aller Vereinigungen spiritueller Art führen würden, und bat daher seinen Schüler, nach Frankreich zu gehen, um dort sein Werk zu bewahren und fortzuführen, um die Lehre bekannt zu machen und weiterzuentwickeln und um sie den neuen gesellschaftlichen Bedingungen anzupassen. Trotz aller Schwierigkeiten und Prüfungen blieb Omraam Mikhaël Aïvanhov der empfangenen Mission treu und teilte unermüdlich und in uneigennütziger Weise seine Liebe, seine Kenntnisse und seine Aufmerksamkeit mit allen, die ihm begegneten.
achdem er über zwanzig Jahre an der ihm von Peter Deunov übertragenen Aufgabe gearbeitet hatte, reiste er 1959 für ein Jahr nach Indien, wo er am 17. Juni dem grossen Mahavatar Neem Karoli Babaji begegnete, über den Yogananda in seinem Buch „Autobiografie eines Yogi“ sagte, seine Rolle bestehe schon seit langer Zeit darin, die Propheten und Meister zu führen. Über die genauen Umstände, unter denen ihm dort sein Name „Omraam“ verliehen wurde, bewahrte er Stillschweigen.
Weitere besondere Begegnungen auf der Indienreise: Ma Ananda Moy (1896 – 1982), Swami Nityananda (1896 – 1961), Anagarika Govinda (1898 – 1985) und Swami Shivananda (1887 – 1963).
Bis zu seiner Rückkehr aus Indien hatte er es immer abgelehnt, von seinen Schülern als „Meister“ bezeichnet zu werden. Man hatte ihn „Bruder Mikhaël“ genannt, und er betrachtete sich immer als Schüler seines Meisters Peter Deunov. Doch als er zurückkam, bestanden seine Schüler, die ihm schon seit 22 Jahren folgten, darauf, den ihm gebührenden Respekt ausdrücken zu dürfen, und so akzeptierte er schliesslich, dass sie ihn mit „Meister“ anredeten.
Deutschland - England - Bulgarien - Kanada - Ceylon - Ägypten - Spanien - USA (Kalifornien, Florida, Texas, New York, Washington D.C.) - Karibische Inseln - Hawaii - Äthiopien - Finnland - Griechenland - Holland - Hongkong - Indien - Israel - Italien - Japan - Libanon - Marokko - Norwegen - Schweden - Schweiz -Thailand -Jugoslawien
Das Jahresende und den Beginn des neuen Jahres verbrachte er meistens in Paris (Izgrev).
Danach reiste er in die Schweiz, wo er bis 1981 jeweils mehrere Monate oberhalb von Vevey im Zentrum „Videlinata“ verbrachte.
An Ostern und während der Sommermonate (Juli bis September) hielt er sich im Zentrum „Bonfin“ (Südfrankreich) auf.
Im Herbst zog er sich gewöhnlich in die Pyrenäen zurück, an einen Ort namens Trassoulas.
1900 : Geburt am 31. Januar
1907 : Frühling: Zerstörung des Heimatdorfes und Wegzug nach Varna (Bulgarien)
1908 : Oktober, Tod des Vaters
1915 : Erleuchtung: hört die "Harmonie der Sphären"
1917 : Winter: erste Begegnung mit Peter Deunov
1923 - 31 : Sofia: Universitätsstudium und Abschluss mit Psychologiediplom. Weitere Studien in unterschiedlichen Fächern.
1932 - 35 : Arbeit als Lehrer, dann als Schuldirektor
1937 : Juli: Ankunft in Frankreich
1938 : Januar: erster öffentlicher Vortrag in Paris zum Thema „geistiges Erwachen“
Juni: erster öffentlicher Vortrag in Lyon über die „geistige Galvanoplastik“.
1944 : 27. Dezember: Tod des 80-jährigen Peter Deunov
1945 : Erste Bruderschaftsgruppe in der Schweiz.
Weihnachten: Veröffentlichung des ersten Buches unter dem Titel: „Liebe, Weisheit, Wahrheit“ mit einem Vorwort von Lanza del Vasto.
1947 : Kauf des Anwesens „Izgrev“ in Paris auf dem die Begegnungen stattfinden.
1948 : 16. Januar: Die Fraternité Blanche Universelle wird offiziell eingetragen
21. Januar, Verhaftung aufgrund falscher Anschuldigungen
1950 : März: Entlassung aus der Haft. (1960 vollständige Rehabilitation),
Mitte März Rückkehr nach Izgrev
1953 : Erster Kongress in Bonfin bei Fréjus, Côte d’Azur.
1959 : Februar: Abreise nach Indien
1960 : Februar: Rückkehr aus Indien
1961 à 1985 : Zahlreiche Reisen in der ganzen Welt
-Aufenthalte in verschiedenen Ländern mit reger Vortragstätigkeit (geschätzt weit mehr als 5000 Vorträge)
-Begegnungen mit hochrangigen geistigen Grössen
-Tausende von privaten Beratungsgesprächenfréquents voyages dans le monde entier
1972 : Erscheinen des ersten Bandes der Gesamtwerke
1986 : etztes Jahr in Bonfin (Var - Franckreich)
Verlassen seines physischen Körpers am 25. Dezember
In seinem Buch über Omraam Mikhaël Aïvanhov, The Mystery of Light, weist Georg Feuerstein darauf hin, dass der Name „Omraam“ aus den beiden, in Indien sehr bekannten Mantras, „Om“ und „Ram“ zusammengesetzt ist. Er schreibt dazu folgendes:
In dem autobiografischen Werk „Afin de devenir un livre vivant“ (bisher noch nicht auf Deutsch erschienen), gibt Omraam Mikhaël Aïvanhov zur mystischen Bedeutung seines Namens folgende Erklärung: „Der Name ‚Omraam‘, den man mir in Indien gegeben hat, entspricht den beiden alchimistischen Prozessen ‚Solve‘ und ‚Coagula‘. Om löst die Dinge auf, macht sie feinstofflich und Ram materialisiert und konkretisiert sie. Der Name Omraam ist also ein Prozess der Konkretisierung: die unsichtbare, ungreifbare Idee muss sich auf der Erde inkarnieren, damit alle sie sehen und berühren können.“
Omraam Mikhaël Aïvanhov, der von seine Schülern nun „Meister“ genannt wurde, in Anlehnung an das östliche Meisterverständnis, wo es für persönliche Meisterschaft und pädagogisches Talent steht, sagte selbst, dass ein wahrer Meister eine Person sei, die die Wahrheit kennt, die die Gesetze und Prinzipien der Existenz vollkommen verstanden hat und respektiert, die den Willen und die Fähigkeit zur Beherrschung ihrer inneren Welt besitzt und diese Meisterschaft ausschliesslich dafür einsetzt „alle Qualitäten und Tugenden der selbstlosen Liebe zu offenbaren“.
Von 1938 bis 1986 hielt er über 5000 Vorträge, zunächst in Frankreich (Paris, Lyon, später im Zentrum „Bonfin“ bei Fréjus, an der Mittelmeerküste), dann auch in der Schweiz, in Kanada, den USA, in Indien, Schweden und Norwegen.
Diese umfassende Quelle geistigen, esoterischen und psychologischen Wissens wird vom Prosveta Verlag herausgegeben und ist heute auf allen fünf Kontinenten erhältlich.
Omraam Mikhaël Aïvanhov gründete in mehreren Ländern geistige Zentren, in denen noch heute hunderte von an der Lehre und am brüderlichen Leben interessierten Personen zusammenkommen, um die mit dem Studium der Bücher begonnene innere Arbeit zu vertiefen und in die Praxis umzusetzen.
In seiner Rolle als Pädagoge vermittelte er eine klare Kenntnis der menschlichen Struktur mit ihren verschiedenen Körpern und den beiden Naturen, der höheren (in seiner Terminologie als „Individualität“ bezeichneten) und der (Personalität genannten) niederen Natur, deren Verständnis, wie er sagt, den „Schlüssel zur Lösung der Lebensprobleme“ darstellt.
In seiner Tätigkeit als Vortragender, Berater und geistiger Führer war Omraam Mikhaël Aïvanhov ein Träger des Lichts, ein Leben und Liebe verströmendes Wesen, das unermüdlich mit Begeisterung und Zugänglichkeit für das Wohl aller arbeitete. Durch die vollständige Übereinstimmung zwischen seinem Denken, seinen Worten und seinen Taten stellt er ein einzigartiges und lebendiges Vorbild dar. Zutiefst in der für feinstoffliche Welten empfänglichen Einheit des Selbst verankert, öffnete er sein Herz den Menschen und ihren Alltagssorgen, während er gleichzeitig für die gesamte Menschheit, die Erde und das Universum arbeitete. Man kann Omraam Mikhaël Aïvanhov zu Recht als erleuchteten Meister bezeichnen, als einen der authentischen Meister, die sich im Laufe der Jahrhunderte in verschiedenen Ländern inkarnieren, um der Menschheit zu helfen.
Seine Lehre beruht auf einer tief gehenden Kenntnis des Menschen und seiner Stellung im Universum, welche die Intuition des Herzens und die Einfachheit oberflächlichen intellektuellen Kenntnissen vorzieht. Er war sich bewusst, wie anspruchsvoll die Arbeit an sich selbst ist und hörte nie auf, seine Schüler zu ermutigen, um sie anzuspornen, den zur inneren Einheit führenden geistigen Weg fortzusetzen. Für Omraam Mikhaël Aïvanhov waren persönliches Erleben und persönliche Erfahrung das Wichtigste, und er sagte darüber, man könne eine Orange zwar auf alle möglichen Arten analysieren, aber man lerne sie erst dann richtig kennen, wenn man sie gekostet habe.
Dank ihrer universellen Tragweite und der zahlreichen vorgeschlagenen Methoden entspricht seine Lehre den sich mehr und mehr verändernden Mentalitäten und den durch die heutigen Lebensbedingungen gestellten Problemen. Sein Anliegen war es immer, seinen Zeitgenossen nützlich zu sein, ihnen dabei zu helfen in sich selbst die vom Schöpfer dort hinterlegten Kräfte aufzuspüren und sie fähig zur Teilnahme an der Verwirklichung einer brüderlichen, planetarischen Familie zu machen, in der jeder ein Bürger des Universums und Sohn oder Tochter desselben kosmischen Prinzips ist. So ist die Lehre Omraam Mikhaël Aïvanhovs eine Einladung an alle Menschen, ohne Unterscheidung von Hautfarbe, Nation, Religion oder Rasse, auf der ganzen Erde ein würdiges Leben zum Wohle aller zu realisieren.
Omraam Mikhaël Aïvanhov bezeichnete das erscheinende neue Bewusstsein gerne als „solar“, in Anlehnung an die Sonne, die ihr Licht, ihre Wärme und ihr Leben an alle Menschen verteilt, ohne dabei einen Unterschied zu machen.
Es geht immer darum, den Menschen dabei zu helfen, ihre eigene spirituelle Dimension wiederzufinden, dank der sie sich in der Welt, in der sie leben, entfalten können. Alle vom Prosveta Verlag vertriebenen Werke sind Träger dieser Botschaft.