Wie kann die Kunst
bei unserem geistigen Erwachen helfen?

 

"Warum sollte man die Kunst nur denen überlassen, die man herkömmlich als Künstler bezeichnet? Es ist jedem überlassen, selbst ein poetisches Leben zu führen, durch seine Handlungen, Gedanken und Gefühle Musik zum Ausdruck zu bringen, sein eigenes Gesicht zu zeichnen und zu lernen, sich selbst nach dem Bildnis Gottes zu formen."

Omraam Mikhaël Aïvanhov

Das wesentliche Bedürfnis des Menschen

Nicht ist für die Menschen wesentlicher als die Kunst. Das geht auf die Kindheit der Menschheit zurück. Welches sind übrigens die ersten Ausdrucksmöglichkeiten eines Kindes? Philosophie, Wissenschaft und Moral sind für das Kind noch keine Begriffe. Dagegen ist es schon ein Künstler. Es gestikuliert, schreit, hat ein lebhaftes Mienenspiel. Boshafte Zungen behaupten, dass es weine. Aber nein! Ich will es richtig stellen und sage also, dass es sich eben im Singen versucht, wenigstens übt es tüchtig, bis Kehlkopf und Lunge sich vollends entwickeit haben. Schaut euch doch an, wie es tanzt - auch wenn es kaum stehen kenn - und wie es zeichnet und malt, bevor es Lesen und Schreiben gelernt hat. Stellt ihm Würfel oder Sand zur Verfügung, da ragen schon Häuser und Burgen empor. Das Kind ist Architekt geworden! (Auszug aus dem Buch "Geistiges und künstlerisches Schaffen" Reihe Izvor, Nr. 223).

Die Kunst ist mit der Wissenschaft und der Religion verbunden

Der Mensch kann als eine Dreiheit definiert werden: Er denkt durch seinen Intellekt, fühlt durch sein Herz und wirkt durch seinen Willen. Der Gegenstand des Intellekts ist die Wissenschaft, der Bereich des Herzens die Religion, die Moral. Der Wille muss handeln, gestalten, kreieren. Deswegen kann man sagen, die Kunst gehöre zum Bereich des Willens. Musik, Tanz, Bildhauerei une Dichtkunst, Architektur, Malerei usw. sind unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten, die der Mensch gefunden hat, um das, was seinen Kopf und sein Herz erfüllt, in die äussere Welt zu übertragen. Kunst steht also in enger Verbindung mit Wissenschaft und Religion. (Auszug aus dem Buch "Geistiges und künstlerisches Schaffen" Reihe Izvor, Nr. 223).

Geistiges und künstlerisches Schaffen
Der Schöpfungsbegriff ist das Wesentliche unserer Lehre, sagt Meister Omraam Mikhaël Aïvanhov. Das Bedürfnis nach Kreativität wohnt jedem …
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Die Kunst und das Leben
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Die Inspiration ist ein Kontakt mit den himmlischen Wesen


Der Esoterik zufolge ist die Inspiration nichts anderes als ein Kontakt, eine Verbindung mit einer Kraft, mit einer Intelligenz, mit einer Wesenheit, die aus höheren Sphären kommt. Sie lässt sich in uns nieder, und das, was wir zu vollziehen nicht imstande sind, führt sie aus. Ein Beispiel: Ein Dichter möchte schreiben, doch das Blatt Papier bleibt weiss; er selbst kommt sich leer vor, die Eingebung bleibt aus. Und plötzlich regt sich etwas in ihm; eine Erleuchtung, eine Strömung kommt über ihn, und er nimmt sie in sich auf. Er braucht sogar nicht mehr nach Worten zu suchen. Es ist, als diktiere ihm jemand, und er selbst staunt über den niedergelegten Text. Woher kommt das? Wer ist es, der genau Bescheid weiss, wo das Material zu finden ist? Wer vermag denn die nötigen Elemente zu sammeln, sie zusammenzustellen, um solche ausdrucksvollen Erscheinungsformen zu schaffen?
Auf sich selbst angewiesen, ist der Mensch nicht besonders fähig, geniale, übermenschliche, göttliche Leistungen zu vollbringen. Aber manchmal berühren und inspirieren ihn hochentwickelte Wesenheiten. Deswegen sollte er lernen, wie er solche Wesenheiten heranziehen kann. Sie stehen in seiner Nähe und warten. Bemerken sie einmal einen Menschen, dem es gelungen ist, Licht, Ordnung und Frieden in sich walten zu lassen, dann überkommen sie ihn mit unbeschreiblicher Freude, helfen ihm und helfen den anderen durch ihn. (Auszug aus dem Buch "Geistiges und künstlerisches Schaffen" Reihe Izvor, Nr. 223)

Lebt in der Poesie!

Die Menschen wissen, was Poesie ist, ja, aber nur in Büchern, nicht im Leben. Im Leben sind die meisten kalt, erstarrt, glanzlos, prosaisch, alltäglich, nichts Feines strahlt von ihnen aus. Sie überlassen die Poesie den Poeten, die sie schreiben und sogar wenn sie von Zeit zu Zeit einige Verse lesen, so ist doch das Leben, das sie führen, keineswegs poetisch. In der Zukunft wird eine neue Auffassung von Kunst sie lehren, Tag und Nacht in der Poesie zu leben, das heißt, etwas Lichtvolles, Warmes, Ausdrucksstarkes, Subtiles zu manifestieren. In dem Moment wird man sie zu lieben beginnen. Die Menschen sind unglaublich. Sie haben das Bedürfnis, geliebt zu werden, gute Beziehungen untereinander aufzubauen, aber man könnte meinen, sie tun alles, um sich gegenseitig zurückzustoßen, denn sie bleiben verschlossen, dunkel und schwerfällig. Wie kann man geliebt werden, wenn man sich derart unsympathisch zeigt? Um geliebt zu werden, muss jeder lernen, ein poetisches Leben zu führen und den anderen damit Wärme und Licht bringen. (Tagesgedanke vom Sonntag, den 13. Februar 2005).

 

Vier Stimmen, vier Saiten: Herz, Verstand, Seele und Geist

Die vier Stimmen - Sopran, Alt, Tenor und Bass - entsprechen den vier Saiten einer Geige; die Geige selbst ist ebenfalls ein Symbol des Menschen: Die Saite G versinnbildlicht das Herz, die Saite D den Intellekt, die Saite A die Seele und die Saite E den Geist. Die Geige veranschaulicht den physischen Körper, der Bogen den Willen, der auf die vier Prinzipien (Herz, Intellekt, Seele und Geist) einwirkt.
Durch das harmonische Verschmelzen der vier Stimmen oder durch das Spiel auf den vier Saiten wird uns klar, dass die vier Prinzipien (Herz, Intellekt, Seele und Geist) mit dem Menschen selber in Einklang stehen sollten. Der Geiger muss sein Instrument immer wieder stimmen, warum denn? Eben um uns mitzuteilen, dass der Mensch keine nutzbringende innere Arbeit verrichten kann, wenn sein ganzes Wesen nicht "gestimmt" ist. Folglich sollte man zuallererst seines inneren Zustandes gewahr werden und nichts unternehmen, bevor die "Saiten der Geige" gestimmt sind. (Auszug aus dem Buch "Geistiges und künstlerisches Schaffen" Reihe Izvor, Nr. 223 ).

Die Rolle der Künstler ist, das Erwecken der Seelen

Die Künstler sind sich nicht der Rolle bewusst, die sie spielen können, um die Menschheit weiterzubilden. Sie verstehen es nicht, aus den Kräften, die Gott ihnen zugeteilt hat, Nutzen zu ziehen, um die Seelen zum Erwachen zu bringen. Sie vergeuden diese Kräfte; sie spielen, singen oder malen, aber leider wird damit die Entwicklung der Menschheit nicht gefördert. Sie tragen nur zur Unterhaltung der Menschen bei, schmeicheln ihren Begierden, ihren Grillen, um Geld oder Ruhm zu erlangen. Bei manchen macht sich die Tendenz bemerkbar, die derbste, ekelhafteste Realität in ihren Werken darzustellen, als wäre sie uns nicht bekannt genug. Für die Entfaltung des Menschen wäre es viel besser, ihn in die Herrlichkeit einer zauberhaften Welt zu versetzen, damit die Sehnsucht nach dem Wunderbaren in ihm wach werde und ihn nicht mehr verlasse. Ihr werdet einwenden, dies sei eine irreale Welt! Gerade diese irreale Welt ist die absolute Realität. Dort fühlt man das wahre Leben, ohne Schwergewicht im Lichte schwebend. (Auszug aus dem Buch "Geistiges und künstlerisches Schaffen" Reihe Izvor, Nr. 223).

Sich selbst gestalten, ein höherer Grad der Kunst

Es ist zwar nicht zu leugnen, dass die Künstler unsterbliche Kunstwerke hinterlassen haben. Sie inspirieren die gesamte Menschheit und bringen sie ein Stück weiter auf dem Weg der Entwicklung. Aber nach der Esoterik, nach der kosmischen Intelligenz, die mir den Zweck der Schöpfung offenbart hat, sollte man hier keine Wurzeln schlagen, denn es liegen in der Kunst noch höhere Stufen vor. Die Kathedralen, die Symphonien, die Skulpturen bewundere ich schon; das höchste Ideal besteht aber darin, diese ganze Pracht in sich selber zu realisieren; jeder sollte selbst Gemälde, Skulptur, Poesie, Musik, Tanz sein. Ihr werdet einwenden, niemand werde von solchen Kunstwerken profitieren. Das ist eben eine Täuschung. Die wirklichen Meister der Menschheit gestalteten sich selber, schrieben ihr eigenes Buch. Durch ihre Präsenz allein wurde die ganze Welt erschüttert, denn durch sie hindurch wurden alle Farben, alle Formen, die gesamte Dichtung und Musik der Welt wahrnehmbar. (Auszug aus dem Buch "Geistiges und künstlerisches Schaffen" Reihe Izvor, Nr. 223).

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Musik und Gesang im spirituellen Leben
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Syntax der Gedankenforschung

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