Tagesgedanke vom Freitag, den 13. September 2024
In einer Schule hörten die kleinen Fische ihrem Lehrer zu
In einer Schule hörten die kleinen Fische ihrem Lehrer zu, wie er ihnen die Tücken des Lebens schilderte, und natürlich besonders die Gefahren, die von einem Angelhaken ausgehen. Alle Schüler schrieben eifrig mit und zeichneten Angelhaken, um sie wiederzuerkennen. Aber ganz hinten gab es einen kleinen Fisch, der den Unterricht langweilig fand, er verließ das Klassenzimmer und schwamm spazieren. Nach einiger Zeit sah er einen Wurm, der sich im Wasser heftig bewegte, und weil er langsam Hunger bekam, stürzte er sich auf den Wurm, um ihn zu verschlingen. Da fühlte er, wie sich etwas gewaltsam in seinen Schlund bohrte. Er kämpfte so wild, dass er sich befreien konnte, aber in welchem Zustand! Er kam ganz beschämt in die Schule zurück, schwamm zum Lehrer und sagte: »Jetzt verstehe ich, dass du das Leben besser kennst als ich; du wolltest mich vor einigen seiner Gefahren warnen, ich aber wollte nicht auf dich hören. Und so habe ich mich von einem Angelhaken aufspießen lassen.« Ja, das ist eigentlich eine Geschichte für Kinder, aber wie viele Erwachsene sind auch nicht verständiger als dieser kleine Fisch! Sie wollen ein freies Leben führen und glauben, auf die Lektionen der Weisen verzichten zu können. Mit so einer Geisteshaltung laufen auch sie Gefahr, von Haken aufgespießt zu werden, aber werden sie auch das Glück haben, sich wie dieser kleine Fisch befreien zu können?*
Omraam Mikhaël Aïvanhov